Mit den ersten warmen Tagen im Frühling beginnt in vielen Gärten die Grillsaison und diese dauert häufig bis in den späten Herbst. Nicht selten entsteht bei einem einzigen Grillabend mit Freunden ein ganzer Sack voll Plastikmüll, doch das muss nicht so sein. Wie du beim Grillen weitestgehend auf Plastik verzichtest und welche umweltfreundlichen Alternativen es zu Plastikbechern, Folienverpackungen, Einweggeschirr und Einweggrills gibt, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Plastikfreier Einkauf für den Grillabend
Schon vor einem geplanten Grillabend mit Freunden oder der Familie kannst du Plastikmüll effektiv vermeiden. Der Einkauf des Grillguts gehört sicherlich zu den wichtigsten Vorbereitungen. Unverpacktes Gemüse für leckere Gemüsespieße und Obst für den süßen Nachtisch vom Grill erhältst du zum Beispiel im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt. Viele Geschäfte bieten inzwischen auch Tofu-Würstchen und Seitan-Steaks in ihrer Frischetheke als unverpackte Lebensmittel an. Nimm zum Einkauf einfach eine Blechdose mit und schon hast du jede Menge Plastik eingespart. Auch beim Kauf von Saucen für das Grillgut und Salate lohnt sich der Griff zur Glasflasche als Alternative zur umweltschädlichen Plastikflasche. Das gilt selbstverständlich auch für die Getränke am Grillabend. Wer jetzt noch seinen Einkauf in Jutetaschen oder Pappkartons transportiert, der hat plastikfrei eingekauft.
Falls du Salate vorbereiten möchtest oder im Vorfeld ein frisches Baguette als Beilage backen willst, nutze zum Servieren einfach das Porzellangeschirr und Bambusschalen aus deinem Bestand und vermeide dadurch Plastikschüsseln und Einweg-Geschirr. Eine gute Alternative sind auch Servierplatten aus Metall. Übrigens kannst du viele leckere Beilagen ganz einfach selbst herstellen. Die meisten Fertigprodukte im Supermarkt sind in Plastik verpackt und gehören daher nicht in den Einkaufskorb. Durch das Selbermachen sparst du Müll, hast häufig eine deutlich gesündere Alternative ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker und dein Einkauf bleibt meistens sogar günstiger. Selbermachen lohnt sich also in vielerlei Hinsicht bei den Grillvorbereitungen.
Bei der Dekoration für deine Grillparty ist übrigens ebenfalls jede Menge Kreativität möglich. Statt blinkende Lichterketten aus Plastik im Garten aufzuhängen, kannst du alte Gläser dekorieren und darin Teelichter anzünden. Für zusätzliches Licht sorgen selbstgemachte Fackeln, die du rund um den Essbereich in den Boden steckst. Hier gilt jedoch: Vorsicht mit offenem Feuer, wenn auch kleine Kinder beim Grillabend anwesend sind. Eine Tischdecke aus Stoff und Stoffservietten sind mehrfach verwendbar, sehen besonders schön aus und schonen die Umwelt. Für die Tischdeko kannst du zum Beispiel frisches Gemüse, Blumen aus dem eigenen Garten oder kleine Kräutersträußchen verwenden.
Grill und Grillzubehör: plastikfreie Alternativen
Ein Einweggrill ist ein klares No-Go für umweltbewusste Griller. Stattdessen ist der klassische Edelstahlgrill eine Alternative mit langer Nutzungsdauer. Wer viel Platz im Garten hat, kann zudem einen großen Schwenkgrill bauen und den Platz gleichzeitig als gemütliche Feuerstelle für kühlere Sommerabende im Garten nutzen. Frische Brote, Pizza und mehr schmecken aus einem Steinofen besonders gut. Zum klassischen Grillen in einem Edelstahlgrill benötigst du Grillkohle. Einige Anbieter verkaufen diese inzwischen in Papiersäcken. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf die Herkunft der Grillkohle, denn nicht immer wird diese mit umweltfreundlichen Methoden gewonnen. Beim Grillanzünder gibt es ebenfalls Anbieter, die Pappverpackungen nutzen. Bestenfalls verzichtest du vollständig auf Brandbeschleuniger, denn diese sind meistens in Plastikflaschen abgefüllt und können eine große Gefahr beim Anzünden darstellen. Grillzangen und Pfannenwender erhältst du aus Metall oder Holz. Beide Materialien eignen sich ideal zum Grillen.
Statt einer Aluschale oder Alufolie zum Verpacken von kleinem Grillgut gibt es ebenfalls natürliche oder umweltfreundliche Alternativen. Besonders praktisch ist ein Fischgriller aus Metall, der selbstverständlich auch mit Gemüse und Obst befüllt und auf den Grill gelegt werden kann. Wenn du Lust auf kleine Gemüsepäckchen vom Grill hast, dann eignen sich Gemüseblätter als natürliche Verpackung. Sie lassen sich zwar nicht in jedem Fall mitessen, können jedoch nach dem Grillen auf dem Kompost entsorgt werden. Mit einer hübschen Grillschürze aus Baumwolle oder Leinen machst du als Grillmeister ebenfalls eine gute Figur und deine Kleidung ist vor Funken und Spritzern vom Grillgut geschützt.
Grillgenuss ganz ohne Plastik
Sobald das Grillgut eine leichte Bräune erreicht hat und der Duft von gegrillter Paprika oder leckeren Tofu-Würstchen durch den Garten zieht, ist es Zeit zum Essen. Plastik kannst du beim Essen ebenfalls in vielerlei Hinsicht vermeiden. Verwende kein Einweggeschirr, sondern nutze Teller und Schüsseln aus Porzellan. Getränke servierst du am besten in Gläsern oder Glasflaschen und als Alternative zum Plastikstrohhalm bieten sich Modelle aus fester Pappe oder Metall an. Letztere können übrigens nach der Party gespült und beim nächsten Grillfest, Picknick oder Cocktailabend erneut genutzt werden.
Um sich die Arbeit des Spülens zu sparen, greifen viele Griller gerne zu Plastikbesteck zur einmaligen Verwendung. Das ist für die Umwelt jedoch besonders schädlich und bietet oft keinen hohen Benutzungskomfort. Besser ist es daher, das Edelstahlbesteck zu nutzen. Für das Servieren von Salat eignet sich zudem Salatbesteck aus Holz.
Nach dem Grillen: umweltfreundliche Möglichkeiten
Wenn alle Speisen gegrillt sind und der gemütliche Abend mit Freunden ein Ende findet, beginnt das Aufräumen. Idealerweise legst du den Grillrost direkt in die Spüle, lässt heißes Wasser ein und gibst Backpulver dazu. So lassen sich die Rückstände vom Grillen nach einer kurzen Einwirkzeit leicht mit einem Spültuch entfernen. Diese Einwirkzeit kannst du direkt nutzen, um Reste vom Grillabend in Gläsern mit Schraubverschluss oder Metalldosen zu verstauen und sie im Kühlschrank oder der Gefriertruhe für einen späteren Verzehr einzulagern.
Geschirr, Besteck und Gläser sind schnell in die Spülmaschine geräumt. Beim Einsatz von Reinigungsmitteln ist ebenfalls Achtsamkeit geboten, denn viele Hersteller verpacken Spülmaschinentabs in Plastik. Lose Alternativen in Pappkartons sind jedoch ebenfalls erhältlich. Falls du keine Spülmaschine nutzt, kannst du beim Abwasch per Hand Plastik vermeiden, indem du dein Spülmittel selbst herstellst und nicht in der Plastikflasche kaufst. Für die Herstellung von Spülmittel benötigst du lediglich geriebene Kernseife, Natron, Wasser und auf Wunsch ätherisches Öl für einen schönen Duft. Nach dem Anmischen füllst du das Spülmittel in eine Glasflasche und schon hast du wieder Plastik im Haushalt vermieden.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren unserer Tipps für plastikfreies Grillen.