Plastikmüll vermeiden, aber wie?

Plastikmüll vermeiden, aber wie

Zu den größten Umweltproblemen der Gegenwart zählt der Plastikmüll. Jährlich werden allein in die Ozeane der Welt etwa zehn Millionen Tonnen Plastikmüll entsorgt. Dabei ist es gar nicht so kompliziert, den Plastikmüll zu minimieren. Wer annähernd plastikfrei leben möchte, braucht dabei häufig nur bewusste Alltagsentscheidungen zu treffen.

Als großen Verursacher des Plastikmülls hat die EU bereits das sogenannte Einweg-Plastik identifiziert. Dazu zählen Plastikteller, Plastikbesteck oder Plastikbecher. Ab 2021 sollen viele dieser Produkte laut Europaparlament verboten werden, bis dahin ist es die Aufgabe des Verbrauchers, diese Form des Plastiks zu vermeiden. In vielen Fällen sind obengenannte Plastikprodukte durch klassisches Geschirr aus Porzellan oder Keramik zu ersetzen, wer viel unterwegs ist, kann seinen Kaffee auch per Thermoskanne und Thermobecher genießen, statt zum Plastikbecher zu greifen.

Plastik vermeiden lässt sich zugleich durch die allgegenwärtigen Plastikflaschen, die als Einweg- sowie als Mehrwegvariante angeboten werden. Eine sinnvolle Alternative sind die altbekannten Glasflaschen. Sollten diese unterwegs zu unpraktisch sein, empfiehlt sich das Mehrwegmodell. Denn öfter als angenommen, werden im Handel besonders schädliche Einwegflaschen angeboten. Ein geübter Blick auf das prominente Mehrwegzeichen beim Kauf kann dieses Problem lösen.

Ein unaufmerksamer Einkauf im Supermarkt kann schnell zu einer Flut an Plastikmüll führen. Von Gemüse über Käse bis hin zum Aufbackbrötchen – gerne wird eine Plastikverpackung verwendet. Hier empfiehlt es sich, Verpackungen von Konkurrenzprodukten zu vergleichen: welcher Hersteller verwendet mehr oder weniger Plastik für das gleiche Produkt? Auf dieser Basis lässt sich eine informierte Kaufentscheidung treffen. Kaufen genügend Verbraucher auf diese Weise ein, kann dies zugleich eine Rückwirkung auf die Hersteller haben: es wird weniger Plastik produziert.

Supermarktgemüse – ob Tomaten, Paprika oder Gurken – wird außerdem häufig in Plastikfolie eingepackt. Dabei liegen im Supermarkt die frischen ohne Plastik verpackten Alternativen meist nur wenige Zentimeter entfernt. Denn die Gurke gibt es im Supermarkt meist auch ohne den fragwürdigen Plastikmantel zu kaufen. Alternativ kann es sich lohnen, zu den Frischprodukten vom Wochenmarkt zu greifen, die meist ohne oder nur mit wenig Plastik erhältlich sind. Und wer am Supermarkt an der Kasse steht, sollte lieber zur wiederverwendbaren Stoff- als zur Plastiktasche greifen.

Kosmetik- und Pflegeprodukte kommen nur selten ohne Plastik aus. Duschgel, Creme, Seife – der produzierte Plastikmüll durch diese Produkte wird oft unterschätzt. Als Alternative wird bei vielen Fachhändlern und Online-Shops plastikfreie Naturkosmetik und Seifen angeboten. Ähnlich verhält es sich beim Einkauf im Schreibwarenladen: viele Stifte und Kulis gibt es neben der billigen Plastikvariante auch als Metallalternative.

Komplett plastikfrei leben kann eine Herausforderung sein. Sollte nicht gänzlich auf Plastik verzichtet werden können, kann ein nennenswerter Teil der Umweltverschmutzung eingegrenzt werden, indem auf korrektes Recycling und eine ordentliche Mülltrennung geachtet wird. Ansonsten empfiehlt sich: mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit im Alltag kann man einen Großteil Plastik vermeiden.

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